Eigentlich schlummerte in mir schon lange der Wunsch ein Café zu betreiben. Das Lob von Freunden und Bekannten bezüglich meiner Koch- u. Backkünste ermutigten mich hinsichtlich dieses Vorhabens. Ich malte mir aus dieses Café mit besonderen Möbeln auszustatten, die man auch käuflich hätte erwerben können. Leider gab es keine Räumlichkeiten und keine besonderen Möbel die für mein Vorhaben in Frage gekommen wären. Aus heutiger Sicht: gut so. Außerdem machte sich schnell bemerkbar, dass ich mich wesentlich mehr mit der Einrichtung und der Atmosphäre der geplanten Lokalität beschäftigte, als mit dem eigentlichen Angebot wie Kuchen und Kaffee.
Einerseits wegen der Familie, aber andererseits auch um einfach mal den Kopf frei zu bekommen ergab sich 2015 ein Sommerurlaub in England. Als ich mit meinem Mann eines Nachmittags durch die Gassen von Matlock schlenderte, fanden wir einen dieser tollen Läden, die einen Flohmarkt Flair verströmen. In jeder Ecke gab es etwas Neues zu entdecken. Nach etlicher Stöberei wollten wir den Laden gerade verlassen, als eine Reihe von Farben unsere Aufmerksamkeit erregte. Mein Mann: "Chalk Paint, das wär doch was für dich". Ja schon, aber doch nicht jetzt, ich wollte doch ein Café.
Wieder Zuhause angekommen recherchierten wir trotzdem im Internet, wo man wohl "Annie Sloan Chalk Paint" herbekommt. Und wie das so ist mit den Dingen die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen: Ein Topf "French Linen" war der Anfang. Als ich Dose und Pinsel in den Händen hielt, fehlte nur noch das passende Stück zum auftragen. Mit dieser Mission wurde der Dachboden unseres alten Bauernhauses durchstöbert. Schnell fanden sich sehr, sehr alte Stühle, ein Tischchen, eine Werkzeugkiste und einige weitere Schätze zwischen Stroh und Balken. Noch während die Stücke in den Garten getragen wurden wuchs meine Euphorie. Dose aufmachen, umrühren, Pinsel eintauchen, spätestens da war es um mich geschehen. Schon nach wenigen Pinselstrichen sahen die längst abgeschriebenen Gegenstände wieder hübsch und lebendig aus. Ich war begeistert. Als i-Tüpfelchen wurde Wachs bestellt und aufgetragen. Ich war geradezu aus dem Häuschen über diese wunderbare Verwandlung die da statt gefunden hatte. Mein neues Vorhaben war schnell formuliert: die Möbel für mein Café selber aufarbeiten. Aber statt benötigten Tischen und Stühlen hatten wir nach kurzer Zeit die Terrasse voll mit Schränckchen, Nähtischchen, Lampenfüße und, und, und. Dann gesellten sich bald größere Stücke dazu. Die Terrasse stand voll mit Möbeln die auf ihr zweites Leben warteten, unsere Wohnung wurde zu einem Ort voller bunter Tischchen, Schränken, Bilder, Lampen und was mir sonst noch so in die Finger gekommen war. Als die Arbeit auf der Terrasse jedoch ungemütlich und die eigene Wohnung zu voll wurde, war klar: externe Räumlichkeiten mussten her um all die tollen alten Möbelstücke fertig zu machen, wenn auch unklar wofür oder für wen eigentlich. Nach langem Suchen fiel uns eine Ladenfläche in Minden in die Augen, welche sich super als Atelier nutzen lässt. Und somit war auch der neue Traum geboren: Atelier, welches gleichzeitig als kleiner Laden fungiert. Diesen gemütlichen Flomarkt Flair aus England wollte ich unbedingt auch hier leben.
Es gibt noch einiges zu tun bevor der Laden eröffnet werden kann, doch wenn es euch immer mal wieder auf diese Seite verschlägt, oder aber ihr uns bei facebook und/oder instagram folgt bleibt ihr auf jeden Fall auf dem Laufenden. Schöne, witzige, und spannende Erzählungen mit mehr Bildern garantiert!
Eines Tages freue ich mich euch dann persönlich in meinem kleinen Geschäft begrüßen zu dürfen.